Blitz Krieger~Dark shadow of stars

Ein Blitz durchzuckte den Himmel. Weitere folgten. Blitzblick starrte hoch in den Himmel. Ein Blitz, die Anhöhe wurde erleuchtet. Der schneeweiße Kater stand auf einem Berg aus Knochen. Blut rann über sein Fell, rote Bahnen durch das kühle weiß. Seine grünen Augen funkelten. Ein weiterer Blitz durchzuckte den Himmel. Er fuhr in den Berg aus Knochen. Dieser begann in sich zusammen zu fallen, doch Blitzblick rührte sich nicht. Plötzlich fuhr ein Blitz direkt in seinen Körper, sein Fell leuchtete strahlend gelb und seine Augen funkelten noch mehr. Langsam wurde er in die Luft gehoben. Als er kurz vor der Himmelsdecke ankam, verkündete seine laute Stimme: „Die Blitze sollen die Katzen zerstören!“ Seine Augen schlossen sich ein letztes Mal.

Schweißgebadet wachte die Heilerin des SchneeClans auf. Panisch setzte sie sich auf und sah sich in ihrem Bau um. Alles war normal, nur dieser Traum spukte in ihrem Kopf. War es eine Prophezeiung? Plötzlich hörte sie schrille Schreie aus dem Lager. Schnell stürzte sie aus ihrem Bau. Was sie sah schockierte sie. Die BlitzClan Krieger waren ins Lager eingedrungen und hatten schon die hälfte der SchneeClan Krieger getötet! Aber… was war das? Klangschnee kniff die Augen zusammen. Tatsächlich. Die Pelze der BlitzClan Krieger leuchteten, so wie in ihrem Traum! Blitze sollen die Katzen zerstören, diese Worte hallten in ihr nach. Ein Schauer lief über ihren Rücken. Sie lief auf die Lichtung zu den wenigen noch lebenden Katzen. Diese BlitzClan Krieger… sie sahen nicht aus wie die Krieger des BlitzClans. Sie waren so durchscheinend, als wären sie nicht echt. Klangschnee schüttelte sich. Waren es etwa…? Nein! Das konnte nicht sein! Es war doch schon so lange her. Da hörte sie eine durchdringende Stimme: „Krieger der Blitze! Zerstört die Clans und ihren SternenClan!“ Klangschnee erstarrte. Sie wusste nicht woher sie es wusste, aber sie wusste dass dies Blitzblick war. Mit schnellen Schritten trat der große Kater durch das Lager, direkt auf den Anführer zu. „Sterbe wie auch die anderen sterben mussten“, lachte Blitzblick. Im nächsten Moment durchfuhr ein Blitz den Körper des Anführers. Wie einer Marionette der man die Fäden durchschnitt viel er zu Boden. Blitzblick drehte sich um. „Lasst uns gehen“, verkündete er und im nächsten Moment stoben die Blitz Krieger in den Himmel. Klangschnee blieb allein zurück. Zitternd starrte sie auf den verbrannten Körper ihres Anführers. Sie wankte in den Heilerbau zurück und rollte sich weinend in ihrem Nest zusammen. Plötzlich spürte sie eine angenehme wärme in ihrem Pelz. Zögernd drehte sie sich um. Dort stand ihr Anführer, Regenstern. Er lächelte ihr zu und setzte sich. „Klangschnee, du musst die Clans wieder aufbauen. Die BlitzKrieger haben alles zerstört und haben einen Platz im Himmel eingenommen. Sie werden alle Katzen dazu bringen an die BlitzKrieger zu glauben und nicht an den SternenClan. Es würde für Zwietracht und Unfrieden sorgen. Sorge dafür das der SternenClan nicht ausstirbt“. Regensterns Gestalt verblasste. Panisch blickte Klangschnee umher. Wie sollte sie das schaffen?

Klangschnee erblickte den Horizont. Sie hatte das Lager verlassen, auf der Suche nach Katzen die die Clans neu gründeten. Sie blickte gedankenverloren in den Sonnenaufgang, die ersten Strahlen trafen ihr Fell. Das Morgenrot leuchtete auf den Schnee. Es hätte wunderschön sein können, hätte Klangschnee nicht vor dieser schweren Aufgabe gestanden. Seufzend trabte sie durch den blütenweißen Schnee. Die BlitzKrieger hatten alles zerstört was ihnen heilig war. Sie riss sich zusammen um nicht mehr auf ihre toten Clankameraden zu starren. Mit gesengtem Kopf lief sie weiter. Alles war zerstört. Als sie an den heiligen Höhlen angekommen war, musste sie sich dazu zwingen aufzublicken. Was sie sah schockierte sie. Auf dem Felsvorsprung lag der tote Anführer des SeidenClans. Meerstern hatte die Augen weit aufgerissen, man konnte seine Schmerzen in dem glasigen Blick sehen. Klangschnee wandte sich ab und blickte weiter umher. Anscheinend hatte der SeidenClan die heiligen Höhlen verteidigt. Überall lagen tote Krieger, ihr Fell war vom eigenen Blut verkrustet. Klangschnee schüttelte sich. Schnell ging sie weiter und kehrte schließlich in das Lager des SeidenClans ein.
Sie riss die Augen auf. Was sie sah konnte sie nicht glauben. Junge Katzen, gerade mal im Schüleralter lagen tot auf der Lichtung. Sie schauderte und ging in die Kinderstube. Klangschnees Herz verkrampfte sich als sie die toten Jungen und Königinnen sah. Stumm blickte sie auf zum Himmel. Da vernahm sie ein leises Miauen. Es wurde immer lauter. Klangschnee blickte umher. Waren die BlitzKrieger nun etwa gekommen um sie auch zu töten? Schnell schüttelte sie den Kopf und vertrieb den Gedanken. Sie ortete das Miauen und trat an den hinteren Rand der Kinderstube. Tatsächlich, dort lagen zwei Junge in ihrem Nest. Sanft musterte Klangschnee sie. Sie waren drei, höchstens vier Monate alt. Das braungrau Junge blickte zu ihr hoch. „Wo ist Mama?“ Das andere, graublau getigerte, Junge sah mit seinen stechend blauen zu ihr auf. „Mama?“, fragte es flüsternd. Klangschnee blutete das Herz. Warum musste die Königin so früh sterben. Leise sagte sie: „ Eure Mutter ist auf einer langen Reise. Ich werde euch versorgen, bis sie… bis sie wiederkommt“. Eine Träne lief durch ihr Fell und bildete eine kleine Rinne. Es tat ihr weh diese Jungen anzulügen. Sie erhob sich wieder und nahm die Jungen am Nackenfell. „Ihr kommt mit in meinen Clan“, sagte sie sanft. „Wie heißt ihr denn überhaupt?“. Klangschnee versuchte ihre Stimme ruhig zu halten, aber sie hatte trotzdem einen zittrigen Unterton. Das braugraue Kätzchen mit den graubraunen Augen fing an zu reden: „Ich bin Aschenjunges und…“ Da fiel ihm seine Schwester ins Wort. „Ich bin Eisjunges“, miaute sie fröhlich.